BladeMaker: Industrieproduktion statt Rotorblattmanufaktur

Auftraggeber: BMWi
Partner: Fraunhofer IFAM, PD Group, Sinoi, BIK, EEW Protec, Faserinstitut Bremen, Siemens AG, Siemens Industry Software, EMG, fibretech composites, Schmalz, Henkel, 2KM, BASF, Hexion
Laufzeit: 01.10.2012 - 30.03.2018

 

Rotorblätter werden noch überwiegend in Handarbeit gefertigt. Im Projekt BladeMaker arbeiten Wissenschaftler des Fraunhofer IWES gemeinsam mit Industrie- und Forschungspartnern an Automatisierungslösungen, um die großen Komponenten künftig kostengünstiger, schneller und in einer höheren Qualität herstellen zu können.

Rotorblätter tragen zu rund einem Viertel zu den Gesamtkosten einer Windenergieanlage bei, was vor allem auf den hohen Anteil an Handarbeit zurückzuführen ist. Durch Umstellung von Kleinserienfertigung auf großindustrielle Produktion können erhebliche Kostensenkungspotenziale erschlossen werden. Im Verbundprojekt BladeMaker mit insgesamt 16 Partnern, koordiniert vom Fraunhofer IWES, steht deshalb die gesamte Fertigungskette der Rotorblattproduktion im Fokus.

Ziel des Projekts ist es, die Produktionskosten um deutlich über 10 Prozent zu senken und ein BladeMaker-Demozentrum langfristig als nationale und internationale Anlaufstelle für Forschung und Entwicklung in der Rotorblattfertigung aufzubauen. Damit dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden kann, werden das Rotorblattdesign, die Werkstoffe und die Fertigungsverfahren betrachtet.

Die IWES-Forscher analysieren zunächst sämtliche Arbeitsschritte und Technologien der Rotorblattproduktion und schätzen das Automati-sierungspotenzial ab. Anschließend werden aussichtsreiche automatisierte Fertigungsverfahren ermittelt und simuliert. Am Ende des fünfjährigen Projekts entstehen Demonstratoren für die jeweiligen Prozessschritte, und es wird das „BladeMaker-Blatt“ entworfen, das für eine industrialisierte Fertigung optimiert ist.

Das Projekt BladeMaker wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund 8 Mio. Euro gefördert.

Hintergrund Rotorblattproduktion:
Stand der Technik in der Rotorblattproduktion ist das sogenannte Vakuuminfusionsverfahren. Zu diesem Zweck werden zwei Formen bzw. Blatthälften mit Glas- oder Kohlenstofffaserbahnen belegt. Dieser Arbeitsschritt erfolgt fast vollständig manuell. Anschließend wird ein Vakuum aufgebaut und ein Harz injiziert, das die Bahnen verklebt. Nach der Aushärtung werden die Hälften zu einem Blatt zusammengefügt und lackiert.