House of Transfer: Wissenstransfer für einen technologieorientierten Strukturwandel in Mitteldeutschland

Auf einen Blick

  • Die Industrie im Mitteldeutschen Revier steht wegen des Kohleausstiegs, der Klimaziele und des Einstiegs in eine Kreislaufwirtschaft inmitten großer Veränderungen.
  • In bestehenden Netzwerken und Clustern ist bereits viel Know-how vorhanden, um die Region zukunftsfähig zu machen. Was fehlt, ist eine Verzahnung der unterschiedlichen Branchen und Kompetenzen sowie eine zentrale Stelle, die gemeinsame Aktivitäten übergreifend und neutral initiiert und vorantreibt.
  • Im Projekt House of Transfer (HoT) entwickeln die Partner eine gemeinsame Dachstruktur, die in einem ganzheitlichen Ansatz Wissens- und Technologietransfer ermöglicht und die Entstehung einer innovativen und leistungsstarken Modellregion der Industrie 4.0 fördert.

 

Herausforderung

Das Mitteldeutsche Revier befindet sich in einem herausfordernden Strukturwandel. Die Beendigung der Kohleverstromung, das Erreichen der Klimaneutralität bis 2045 und die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft, betrifft die Bioökonomie-, Chemie-, Kunststoff- und Wasserstoffunternehmen in mehrfacher Hinsicht: Energieversorgung und Rohstoffbeschaffung müssen neu gedacht werden. Gleichzeitig gilt es, jahrzehntelang gewachsene und zukunftsträchtige Strukturen in der Region zu bewahren.

In dieser Struktur bestehende Netzwerke fungieren als Multiplikatoren und dienen häufig als Sprachrohr und Plattform. Was fehlt, ist eine branchen- und sektorenübergreifende Verzahnung der bislang einzeln agierenden Cluster, um die im Revier vorhandene Infrastruktur, Fachkräfte und Kompetenzen enger zu vernetzen, Synergien zu heben und so Strukturwandelaktivitäten zu beschleunigen.

 

Lösung

Hier setzt das Projekt House of Transfer an. Ziel ist, eine gemeinsame Dachstruktur zu schaffen und so bislang parallellaufende Initiativen zu bündeln. Dafür nutzt das „HoT“ einen ganzheitlichen Ansatz: Es sollen ein Marktüberblick über die sich verändernden Wertschöpfungsketten in den Kernsektoren Bioökonomie, Chemie, Kunststoff und Wasserstoff sowie Szenarien für künftige Entwicklungen von Technologien, Prozessen und Einsatzstoffen und deren Auswirkungen, beispielsweise auf den Arbeitsmarkt, erstellt werden. Dieses Wissen wird aufbereitet und allen Interessierten über eine digitale Plattform, aber auch im direkten Austausch zugänglich gemacht. Dafür werden u.a. Veranstaltungs- und Netzwerkformate implementiert, Kontakte vermittelt, Projekte angebahnt und so Raum für gemeinsame wirtschaftliche Innovationen geschaffen, in einer entstehenden Community, die sektorübergreifend daran arbeitet den Strukturwandel zu gestalten.

Ein besonderer Stellenwert kommt dabei der Schnittstellenarbeit zwischen Forschung, Wirtschaft und Politik zu, für die Wissen faktenbasiert aufbereitet und Handlungsempfehlungen erarbeitet werden.

Das Fraunhofer IWES ist im Projekt House of Transfer unter anderem für die Etablierung organisations- und sektorübergreifender Prozesse für Wissensmanagement und -transfer verantwortlich. Dazu gehören der Aufbau und der Betrieb der Geschäftsstelle des House of Transfer in Leuna sowie der digitalen Wissensplattform ebenso wie die Vernetzung mit den verschiedenen Akteuren und die Repräsentanz bei relevanten Stakeholdern.

 

Mehrwert  

Als One-Stop-Shop schafft das House of Transfer einen Anlaufpunkt für alle wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Akteure. Es ermöglicht Transparenz und Austausch über entstehende Technologien, Fördermöglichkeiten und weitere Rahmenbedingungen. Erkenntnisse und Forschungsergebnisse können dadurch schneller in die industrielle Praxis überführt werden. Gleichzeitig werden Parallelaktivitäten und vermeidbare Fehler minimiert. Die sektorübergreifende Zusammenarbeit im House of Transfer fördert die Entstehung einer innovativen und leistungsstarken Modellregion der Industrie 4.0. 

Förderhinweis

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Fokusthema

Wasserstoff

 

Zusammenarbeit