Auf einen Blick
- Für grünen Wasserstoff und seine Derivate, die in Deutschland für die Energiewende gebraucht werden, besteht ein großer Importbedarf. Regionen mit viel Wind und Sonne, wie das südliche Afrika, könnten Handelspartner werden.
- HySecunda unterstützt das Leuchtturmprojekt HyShiFT, in dem in der ersten Stufe ein 40-MW-Elektrolyseur in Südafrika aufgebaut und für die Erzeugung von Synthetic Aviation Fuel (SAF) betrieben werden soll. Durch die:
- gemeinsame Entwicklung und Implementation von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Fachkräfte,
- Entwicklung der Nachhaltigkeitszertifizierung und
- Unterstützung bei den technischen Herausforderungen
- trägt die Fraunhofer-Gesellschaft mit diesem Begleitforschungsprojekt zum Aufbau der Produktionskapazität von grünem Wasserstoff in der SACD-
Region (South Africa Development Community) bei.
So unterstützt HySecunda das HyShift-Konsortium und andere Wasserstoff-Projekte darin, Konzepte für den regionalen Markthochlauf exemplarisch umzusetzen, die regionale Wertschöpfung zu erhöhen und den Export von grünem Wasserstoff und Derivaten aus der SADC-Region nach Deutschland zu ermöglichen.
Das Fraunhofer IWES arbeitet dabei an unterschiedlichen Bereichen wie Zertifizierungskonzepten für Elektrolyseure, Korrosionsminimierung und der Entwicklung von Aus- und Weiterbildungskonzepten sowie Inhalten zum Thema Windenergie und Wasserstoff für künftige Fachkräfte.
Herausforderung
Für das Erreichen der Klimaneutralität wird Deutschland große Mengen grünen Wasserstoffs und Derivate wie Fischer-Tropsch e-fuel, Methanol oder Ammoniak brauchen, die in der Industrie, im Verkehrssektor oder in Kraftwerken fossile Brennstoffe ersetzen oder für die stofflichen Anwendungen benötigt werden. Entsprechende Mengen wird Deutschland nicht selbst erzeugen können. Es braucht also Länder als zuverlässige Handelspartner, die über ein größeres Potential von Sonnen- und Windenergie als Energiequellen im Vergleich zu Deutschland verfügen, wie beispielsweise Südafrika und Namibia.
Lösung
Projekte wie HyShiFT sind wichtig für den Ausbau von Handelspartnerschaften mit den SADC-Staaten. Hier wird eine 40-MW-Elektrolyse-Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff aufgebaut, der dann für die Herstellung von synthetischem Kerosin in Südafrika verwendet wird, mit weiterer Erhöhung der Produktion in den folgenden Ausbaustufen. Die Begleitforschung durch die zehn Fraunhofer-Institute im HySecunda-Projekt unterstützt den Kapazitätsaufbau sowohl im Projekt HyShiFT als auch an anderen Standorten, um die dringend benötigten CO2-Einsparungen in Deutschland zu realisieren.
Ziel ist es, in Südafrika praxisrelevante, skalierbare technologische und kapazitive Lösungen für den Markthochlauf entlang der gesamten Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff und seiner Derivate für die SADC-Region zu entwickeln, die zu einer deutlichen Reduzierung der Kosten für die regionale Wasserstoffproduktion führen werden.
Das Projekt HySecunda hat sich dazu in Abstimmung mit den beteiligten Industriepartnern drei thematische Schwerpunkte gesetzt: „Capacity Building“, „Zertifizierung & Markt“ und „Technologien“. So adressiert das Projekt zum einen den Ausbau der notwendigen Kapazitäten im Bereich der Aus- und Weiterbildung in Südafrika und der SADC-Region, die anwendungsorientierte Grundlagenforschung für innovative Materialien und Technologien für die H2-Erzeugung sowie die Speicherung und den Transport und zum anderen werden wesentliche Fragen im Bereich der Zertifizierung von grünem Wasserstoff und der lokalen Marktentwicklung untersucht.
Das Fraunhofer IWES trägt zu allen drei Themenschwerpunkten bei. Die beteiligten Fraunhofer-Institute arbeiten im Themenschwerpunkt „Capacity Building“ an der Entwicklung, Internationalisierung und Anpassung von Weiterbildungsinhalten und innovativen Formaten zu Wasserstoff und Windenergie für verschiedene Zielgruppen. Sie unterstützen bei der Entwicklung von Zertifizierungsschemen mit Fokus auf Anlagenzertifizierung, dem dynamischen Betrieb der Elektrolyseure und Windenergieanlagen. Im Themenschwerpunkt „Technologien“ arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Lösungen, um Korrosion in Elektrolyseuranlagen zu minimieren.
Mehrwert
HySecunda unterstützt damit HyShiFT als ein internationales Leuchtturmprojekt für den Aufbau von Wasserstoffpartnerschaften, das als Blaupause für weitere Kooperationen dienen kann. Die Erkenntnisse von HySecunda sorgen nicht nur für eine zuverlässige und kostengünstigere Versorgung Deutschlands mit grünem Wasserstoff, sondern ermöglichen Ländern wie Südafrika den Aufbau einer zukunftsweisenden eigenen Wasserstoffwirtschaft. Gleichzeitig stärkt das Projekt deutsche Unternehmen dabei, Wasserstofftechnologie „Made in Germany“ weltweit weiter zu etablieren.
Weitere Informationen auf der Projekt-Website (nur Englisch):