Auf einen Blick
- schrittweise Dekarbonisierung von Produktions- und Lebensbereichen mit besonders hohem Energieverbrauch: in der Industrie, aber auch in der Wärmeversorgung und dem Mobilitätssektor
- Transformationspfad für ein integriertes Energiesystem erproben, mit dem die CO2-Emissionen im Norden bis 2035 um 75 Prozent reduziert werden können
- überregionaler Modellcharakter für wasserstoffbasierte Sektorkopplung in Deutschland und Europa
Herausforderung
Im Norddeutschen Reallabor werden acht Elektrolyseure mit einer Wasserstoff-Erzeugungskapazität von 42 MW betrieben. Sie dienen insbesondere dazu, fossile Energieträger in industriellen Prozessen durch Wasserstoff bzw. dessen Folgeprodukte zu ersetzen. Außerdem werden im NRL drei Projekte umgesetzt, die eine Abwärmenutzung in einem Umfang von 700 GWh pro Jahr ermöglichen. Im Mobilitätssektor werden mehrere Wasserstoff-Tankstellen und über 200 Fahrzeuge in unterschiedlichen Nutzungsszenarien erprobt.
Lösung
Ziel des Norddeutschen Reallabors ist es, den Transformationspfad für ein integriertes Energiesystem zu erproben, mit dem es gelingt, die CO2-Emissionen im Norden bis 2035 um 75 Prozent zu reduzieren. Mit den im Projektzeitraum geplanten Vorhaben können zwischen 350.000 - 500.000 t CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Der großskalige Ansatz verleiht dem Projekt einen überregionalen Modellcharakter für wasserstoffbasierte Sektorkopplung in Deutschland und in Europa.
Mehrwert
Die Modellregion des Norddeutschen Reallabors umfasst die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein, das westliche Mecklenburg-Vorpommern sowie Bremerhaven. Das Projekt bündelt unterschiedliche Sektorkopplungsvorhaben in geografischen „Hubs“, die sich an der Netztopologie des Strom- und des Gasnetzes orientieren. An leistungsfähigen Knotenpunkten werden Wasserstoff-Produktionsschwerpunkte geschaffen, um lokale Verbrauchschwerpunkte schrittweise zu dekarbonisieren.