SASACD: Seismo-Acoustic Synthetic Aperture Cable Detection / Entwicklung eines seismoakustischen Abbildungsverfahrens zur Kabeldetektion und Bestimmung der Tiefenlage (Depth of Burial) im Offshore-Bereich

Auf einen Blick

  • Stromkabel für die Netzanbindung von Offshore-Windparks werden im Meeresboden verlegt und müssen genau vermessen werden. Durch Sedimentbewegungen kann sich ihre Position verändern.
  • Aktuelle Methoden zur Kabeldetektion sind häufig teuer und nicht immer zuverlässig.
  • Im Projekt SASACD entwickeln die Projektpartner daher eine neue Vermessungsmethode, die in der Offshore-Industrie zu Anwendung kommen kann.

 

Herausforderung

Der Anschluss von Offshore-Windparks an das Stromnetz an Land erfolgt über Exportkabel, die im Meeresboden verlegt sind. Dabei wird ihre Lage so austariert, dass sie nicht durch Fischerei oder Anker beschädigt werden können. Gleichzeitig muss eine zu große Tiefe des Kabels vermieden werden, da sonst die Kühlung durch zirkulierendes Meerwasser im Sediment nicht mehr gewährleistet ist.

Während der Betriebszeit eines Offshore-Windparks und damit auch des Exportkabels kann es jedoch zu Änderungen der Tiefenlage des Kabels durch Sedimentbewegungen kommen, verursacht etwa durch Meeresströmungen oder Gezeiten. Um eine optimale Lage des Kabels sicherzustellen und etwaige Instandsetzungsarbeiten planen zu können, sind deshalb regelmäßige Vermessungen der Kabeltrassen erforderlich.

Die derzeit dabei eingesetzten akustischen und magnetischen Methoden sind allerdings zeitaufwändig und teuer, sowie dabei nicht immer zuverlässig. So können Kabel nicht flächenhaft vermessen werden oder sie müssen während der Vermessung abgeschaltet werden - was einen finanziellen Verlust für die Betreiber des Windparks bedeutet.

 

Lösung

Im Projekt SASACD haben sich die Projektpartner zum Ziel gesetzt, ein neuartiges Messsystem für die Kabellokalisierung zu entwickeln, das die Nachteile bestehender Systeme überwindet. Es soll eine flächenhafte Lokalisierung des Kabels und eine ausreichende Eindringtiefe in das Sediment ermöglichen, dabei aber die Abschaltung des Kabels vermeiden. Hierfür werden neuartige Methoden der Diffraktionsabbildung genutzt, die am IWES schon für die Findlingsdetektion in marinen Sedimenten zum Einsatz kommen.

 

Mehrwert  

Am Ende des Projektes soll ein Demonstrator stehen, der über die notwendige technische Ausrüstung für die Kabeldetektion verfügt und auch von relativ kleinen Vermessungsschiffen aus eingesetzt werden kann. Zudem wird ein Konzept zur Datenauswertung entwickelt, mit dem sich gut nutzbare Vermessungsergebnisse für typische Industrieauftraggeber erstellen lassen.

In einem Teilprojekt ist das projektkoordinierende Fraunhofer IWES für die Systemintegration und die Systembewertung verantwortlich. Ziel ist, die praktische Nutzbarkeit des zu entwickelnden geophysikalischen Messsystems sicherzustellen. 

Förderhinweis

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Fokusthema

Offshore

 

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