Fortschritt bei Realisierung des Hydrogen Lab Bremerhaven

Pressemitteilung /

Anordnung der Großkomponenten festgelegt Nach der Förderzusage für das Hydrogen Lab Bremerhaven auf dem ehemaligen Flugplatz Luneort starteten die Projektarbeiten zunächst hinter den Kulissen. Der erste große Schritt ist die Beauftragung eines Generalunternehmers, der konkrete Aufstellungspläne für die Anlagen entwirft. Dies ist eine grundlegende Voraussetzung für notwendige Genehmigungen. Der Anschluss des Testfeldes an das virtuelle Netz der Fraunhofer IWES Großprüfeinrichtung Dynamic Nacelle Testing Laboratory (DyNaLab) und die Gewinnung der Elektrolyseenergie aus Windstrom sind ein Alleinstellungsmerkmal.

© Fraunhofer IWES/Peter Sondermann City-Luftbilder
Standort Hydrogen Lab Bremerhaven auf dem ehemaligen Flugplatz Luneort
© Fraunhofer IWES/Peter Sondermann City-Luftbilder
Aufstellungskonzept Hydrogen Lab Bremerhaven am Hangar V, ehemaliger Flugplatz Luneort

Bis das komplexe Zusammenspiel von Elektrolyseuren, Kompressor und der Schaltanlage abgestimmt ist, sind zahlreiche Prozesse zu durchlaufen – ohne Blaupause, denn ein vergleichbares Projekt gibt es derzeit nicht. Zum Beispiel der Anschluss von Wasserstoff-, Strom- und Datenleitung an das Fraunhofer DyNaLab, erfordert von dem Generalunternehmer Wenger Engineering Know-how und Kreativität: „Das geplante Testfeld ist weltweit einmalig und stellt einen für die Region bedeutenden Beitrag zur Energiewende dar. Wir sind sehr stolz darauf, zusammen mit dem Fraunhofer IWES dieses Projekt umzusetzen“, erläutert Dr. David Wenger, Geschäftsführer der Wenger Engineering GmbH.

Mit dem Hydrogen Lab Bremerhaven soll grüner Wasserstoff - im Volllastbetrieb rund 1 Tonne pro Tag – produziert und mithilfe regionaler Partner vertrieben werden. Der Zusatz „grün“ bedeutet CO2-frei – da die Energie zur Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aus dem Wind stammt. Der Aufbau des Testfeldes wird mit 16 Mio. Euro von der Europäischen Union und dem Land Bremen im Rahmen des Projektes „Wasserstoff - Grünes Gas für Bremerhaven“ gefördert.

Die Forschungspartner Hochschule Bremerhaven, Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven und Fraunhofer IWES untersuchen konkrete Anwendungen in den Bereichen dezentrale Netze, alternative Kraftstoffe, Mobilität und Logistik, Offshore-Standorterkundung und Lebensmittelindustrie.

Die Einsatzmöglichkeiten des farblosen Gases sind vielfältig, von synthetischen Kraftstoffen für Fahrzeuge, Methanersatz für die Gasheizung von Gebäuden und bis zur Dekarbonisierung von Industrie-Prozessen. Auch das benachbarte Gewerbe- und Industriegebiet Lune Delta, das die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS) derzeit entwickelt, soll davon profitieren. „Die Realisierung des Elektrolyseur-Testfeldes ist wegweisend für den Wasserstoffstandort Bremerhaven und bildet die Grundlage für weitere Projekte. Wir gehen damit einen entscheidenden Schritt in Richtung Energiewende und setzen einen Meilenstein bei der Einführung und Nutzung der Wasserstofftechnologien in Bremerhaven“, erklärt Dr. Saskia Greiner, Innovationsmanagerin Wasserstoff der BIS.

"Sobald das Hydrogen Lab Bremerhaven in Betrieb ist, werden wir erstmals in der Lage sein, die Leistungsfähigkeit von Elektrolyseuren in direktem Zusammenhang mit Windenergie herstellerunabhängig zu messen und langfristig zu validieren. Darüber hinaus können viele weitere Themen wie Netzintegration und Inselnetze, aber auch Wasserversorgung aus Meerwasser adressiert werden“, ergänzt Nora Denecke, Abteilungsleiterin am Fraunhofer IWES und Projektkoordinatorin. Sie fügt hinzu, dass das Konzept des Testfelds erlaube, die Forschungs- und Testaktivitäten modular zu erweitern und an die Bedarfe von Industriekunden individuell anzupassen.

Für Pioniere gibt es viel zu lernen, daher ist der Erfahrungsaustausch der am Standort tätigen Akteure zentral. In Bremerhaven bietet der Verein H2BX allen Energiewende-Interessierten die Möglichkeit, sich zu vernetzen.

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Fraunhofer IWES

Das Fraunhofer IWES sichert Investitionen in technologische Weiterentwicklungen durch Validierung ab, verkürzt Innovationszyklen, beschleunigt Zertifizierungsvorgänge und erhöht die Planungsgenauigkeit durch innovative Messmethoden im Bereich der Windenergie und Wasserstofftechnologie. Derzeit sind rund 250 Wissenschaftler/-innen und Angestellte sowie mehr als 100 Studierende an fünf Standorten beschäftigt: Bremerhaven, Hannover, Bremen, Hamburg und Oldenburg.

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