Fraunhofer und Korean Institute of Energy Research kooperieren bei Wasserstoff und Erneuerbaren Energien
Den Austausch zu Wasserstoff-, Photovoltaik- und Windenergie-Themen wollen drei Fraunhofer-Institute und das Korean Institute of Energy Research (KIER) vertiefen. Dazu wurde heute in Halle (Saale) eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Beteiligt sind das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS, das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, Teilinstitut Dresden und das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES. Die Zusammenarbeit soll eine schnellere Etablierung von Wasserstoffwirtschaft und nachhaltiger Energieversorgung in Südkorea und Deutschland unterstützen.
Das »Memorandum of Understanding« mit KIER hat zum Ziel, Spitzentechnologie-Lösungen für moderne Photovoltaik- und Windenergiesysteme sowie Wasserstoffproduktion und -nutzung zu entwickeln. Ein spezieller Fokus liegt dabei auf Werkstoffentwicklung, Integration neuer Lösungen in die Energiesysteme und die Tauglichkeit der Ansätze für die industrielle Anwendung. Geplant sind dazu innerhalb der zunächst für drei Jahre geplanten Zusammenarbeit beispielsweise gemeinsame Forschungsprojekte und Workshops.
KIER steuert dabei seine besonderen Kompetenzen in den Bereichen Materialdesign und Systemtechnik bei, das Fraunhofer IMWS seine umfangreichen Erfahrungen zu Solartechnologien sowie der Materialdiagnostik für Wasserstoff-Anwendungen. Das Fraunhofer IFAM Dresden unterstützt unter anderem mit exzellentem Know-how im Bereich der alkalischen Elektrolyse, das Fraunhofer IWES bringt Expertise in der Nutzung von Windenergie für die Herstellung von Grünem Wasserstoff und großskalige Test-Infrastrukturen im Energiebereich ein. Alle drei Fraunhofer-Institute können dabei auf erfolgreiche vergangene Kooperationen mit KIER aufbauen.
»Treibhausgasneutralität, Energiesicherheit und intelligente Energiesysteme sind Herausforderungen, denen sich viele führende Industrienationen stellen. Wir wollen dafür in enger Kooperation mit der Industrie erstklassige Lösungen entwickeln. Die internationale Zusammenarbeit ist dabei ein sehr wichtiges Instrument. Ich freue mich deshalb sehr über den verstärkten Austausch mit Fraunhofer«, sagt Dr. Chang-Keun Yi, Präsident des KIER.
Prof. Dr. Erica Lilleodden, Leiterin des Fraunhofer IMWS, stellt heraus: »Der internationale Erfahrungsaustausch kann einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Energieversorgung in Deutschland und Südkorea leisten. Ebenso möchten wir durch unsere verstärkte Zusammenarbeit die Wachstumschancen für innovative Unternehmen im Energiesektor stärken.«
Prof. Dr. Thomas Weißgärber, Institutsleiter am Fraunhofer IFAM und verantwortlich für das Teilinstitut Dresden, sagt zur Unterzeichnung: »Die Bündelung von Kompetenzen aus verschiedenen Disziplinen kann den Weg ebnen, um passgenaue Materialien und Methoden für das Energiesystem der Zukunft bereitzustellen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen von KIER, die hier komplementäre Kompetenzen einbringen werden.«
Prof. Dr. Jan Wenske, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IWES, betont: »Die umfangreiche Erfahrung von Fraunhofer für industrielle Innovationen und anwendungsorientierte Forschung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Etablierung eines nachhaltigen Energiesystems. Südkorea hat hier ganz ähnliche Herausforderungen wie Deutschland – durch die Zusammenarbeit können beide Seiten nur profitieren.«
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Über das KIER
Das Korea Institute of Energy Research (KIER) ist ein staatlich finanziertes Forschungsinstitut, das 1977 gemäß dem Gesetz über die Gründung, den Betrieb und die Förderung von staatlich finanzierten Forschungsinstituten für Wissenschaft und Technologie in Südkorea gegründet wurde. Sein Hauptsitz befindet sich in Daejeon. Als führende Einrichtung in der Energieforschung widmet sich das KIER der Entwicklung innovativer Energietechnologien zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Energiesicherheit. Das KIER betreibt Spitzenforschung in verschiedenen Bereichen, darunter erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Wasserstofftechnologien sowie Kohlenstoffabscheidung und -speicherung. Das Institut spielt eine zentrale Rolle bei der globalen Umstellung auf saubere Energie und ist führend in der Forschung zu Solar- und Windenergie, Energiespeichersystemen sowie der Herstellung und Nutzung von Wasserstoff. Damit will das KIER die Energieunabhängigkeit Südkoreas unterstützen und einen Beitrag zu den internationalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Förderung der Nachhaltigkeit leisten.
www.kier.re.kr
Über das Fraunhofer IMWS
Das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle (Saale) bietet mikrostrukturbasierte Diagnostik und Technologieentwicklung für innovative Werkstoffe, Bauteile und Systeme. Aufbauend auf den Kernkompetenzen in leistungsfähiger Mikrostrukturanalytik und im mikrostrukturbasierten Materialdesign erforscht das Institut Fragen der Funktionalität und des Einsatzverhaltens sowie der Zuverlässigkeit, Sicherheit und Lebensdauer von Werkstoffen, die in unterschiedlichen Markt- und Geschäftsfeldern mit hoher Bedeutung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung zur Anwendung kommen. Für seine Partner in der Industrie und für öffentliche Auftraggeber verfolgt das Fraunhofer IMWS das Ziel, zur beschleunigten Entwicklung neuer Werkstoffe beizutragen, Materialeffizienz und Wirtschaftlichkeit zu steigern sowie Ressourcen zu schonen. Damit leistet das Institut einen Beitrag zur Sicherung der Innovationsfähigkeit wichtiger Zukunftsfelder sowie zur Nachhaltigkeit als zentraler Herausforderung des 21. Jahrhunderts.
www.imws.fraunhofer.de
Über das Fraunhofer IFAM Dresden
Das Fraunhofer IFAM Dresden, eine der führenden Einrichtungen im Bereich der Pulvermetallurgie, betreibt Grundlagen- und Anwendungsforschung zur lösungsorientierten Werkstoff- und Technologieentwicklung für innovative Sinter- und Verbundwerkstoffe, Funktionswerkstoffe sowie zellulare metallische Werkstoffe für die Energietechnik, Mobilität und Medizintechnik. Im Bereich der Energietechnik nimmt die Wasserstofftechnologie eine tragende Stellung ein.
Das Leistungsspektrum schließt die industrielle Umsetzung der Forschungsergebnisse bis zur Fertigung prototypischer Bauteile und den Transfer in die industrielle Anwendung ein. Die Entwicklungen erfolgen entlang der gesamten Prozesskette. Ein technologischer Schwerpunkt liegt auf der pulverbasierten additiven Fertigung (z. B. Selektives Elektronenstrahlschmelzen, 3D-Siebdruck, Fused Filament Fabrication, Gel Casting, MoldJet, LMM) sowie weiteren Spezialtechnologien wie Melt-Spinning, Schmelzextraktion, Spark-Plasma-Sintern und Abformverfahren, die die Werkstoff- und Komponentenentwicklung unterstützen.
Im akkreditierten Prüflaboratorium werden Pulvercharakterisierungen und Prüfungen gesinterter Werkstoffe nach DIN-/ ISO-Standards durchgeführt.
www.ifam.fraunhofer.de
Über das Fraunhofer IWES
Das Fraunhofer IWES entwickelt innovative Methoden, den Ausbau der Windenergie- und Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen, die Risiken zu minimieren und die Kosteneffizienz zu steigern. Innovationen in technologische Weiterentwicklungen werden durch Validierung abgesichert und Innovationszyklen verkürzt. Planung und Entwicklung von Offshore Windparks werden beschleunigt und präzisiert. Derzeit sind mehr als 300 Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Angestellte sowie über 100 Studierende an neun Standorten beschäftigt: Bochum, Bremen, Bremerhaven, Görlitz, Hamburg, Hannover, Leer, Leuna und Oldenburg. Die Kombination einer weltweit einmaligen Prüfinfrastruktur mit Methodenkompetenz zeichnet das Fraunhofer IWES als Forschungspartner für Unternehmen in aller Welt aus. Durch die Beteiligung an internationalen Fachgremien ist das Institut ein aktiver Wegbereiter für Technologieentwicklungen und Qualitätssicherung in der Windindustrie.
www.iwes.fraunhofer.de
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