Tuchfühlung mit den Windenergieanlagen-Riesen ist für Staatssekretär Uwe Beckmeyer nichts Neues: Dennoch ist ein Teststand in Aktion auch für den gebürtigen Bremerhavener eine eindrucksvolle Erfahrung. Gemeinsam mit Jens Böhrnsen, Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, sammelte Beckmeyer Informationen zum aktuellen Stand der maritimen Wirtschaft und der Technologie für Windenergieanlagen. Zent­ral war dabei die Frage, welche Rolle die Windenergieforschung für die Energiezu­kunft spielen kann. Zur Diskussion darüber trafen Beckmeyer und Böhrnsen mit Vertretern des Forschungsverbunds Windenergie zusammen: IWES-Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter, ForWind Geschäftsführer Dr. Stephan Barth und dem Koordinator Windenergie des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Dr.-Ing. Jan Tessmer.

Gemeinsam wurden Förderpraxis und Innovationskraft der Windenergiefor-schung in Deutsch­land thematisiert. Die Expertise des Forschungverbundes Windenergie wurde dabei von den Besuchern als wichtige Komponente für den weiteren Ausbau des Standortes Nordwest eingestuft. Der 2013 gegründete Forschungsverbund Windenergie bündelt das Know-how von rund 600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Mit dieser breiten Kompetenzbasis bearbeitet er strategisch wichtige Großprojekte, stärkt die Innovations-kraft der Hersteller und ist international mit Forschung, Wirtschaft und Politik vernetzt. Wichtiges Alleinstellungsmerkmal ist die einzigartige Prüf- und Testinfrastruktur, die Anlagenherstellern, Zulieferern und Betreibern offen steht. Die Leistungsfähigkeit der Testeinrichtungen und Prüfstände wurde Beckmeyer und Böhrnsen bei einem Rundgang demonstriert.

Zu Gast im Technikum des Fraunhofer IWES Bremerhaven war am Tag davor eine Delegation um Dr. Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, und Helga Trüpel, haushaltspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion im Europaparlament. Der Besuch im Fraunhofer-Institut war Teil einer "Tour de Wind", organisiert durch das Offshore-Branchennetzwerk wab. Die komplexen Herausforderungen der Standortwahl für einen Offshore-Windpark wurden im Institut am Beispiel einer Messboje für die Ermittlung von Windgeschwindigkeiten aufgezeigt und Potenziale für den weiteren Ausbau diskutiert.